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Der Domstein

Domstein
Domstein

Im Jahre 1614 entdeckte man bei den Fundamentierungsarbeiten für den Allerheiligenaltar unter dem Domfußboden zwei Bruchstücke einer großen Granitsäule.

Sie wurden ausgegraben und vor das Portal des Domes gelegt. Sie sind heute bekannt als „Domstein“. Ursprünglich war diese Säule eine von vier Säulen, die den ersten Dombau im Inneren trugen. Jede der Säulen war etwa 12 Meter hoch und wog ca. 65 Tonnen. Sie wurden in einem Steinbruch am Felsberg im Odenwald (heute sog. Felsenmeer) gebrochen und auf dem Wasserweg nach Trier transportiert (350 Flusskilometer).

Als der Dom das erste Mal zerstört wurde, zerbrachen die Säulen und blieben im Boden liegen.

Im Hof zwischen Dom und Liebfrauenkirche ist heute eine Säule aus weiteren Bruchstücken wiederaufgebaut.

Volksmund: Domstein-Gedicht

Om Duhmstaan sei mer romgerötscht.
Et waor net emmer ginstig.
De Box zeröss, de Kaap verlohr,
De Kopp zerschonn, blutrinstig.

Kaom eich dann haam, dao wosst eich gleich
eich braucht kann Red' ze haalen,
eich braucht blus guden Dag ze saon,
de anneret soot mein Ahlen.

Roff de Trepp
schlich eich mich off den Ziewen.
Doch mein Klepp
die sein net ausgebliewen.

Auf dem Domstein sind wir herumgerutscht.
Es war nicht immer günstig:
Die Hose zerrissen, die Kappe verloren,
Der Kopf verletzt - blutrünstig.

Kam ich dann heim, da wusste ich schon
ich brauche keine Rede zu halten
ich muss nur "guten Tag" sagen
den Rest sagt mein Alter...

Die Treppe rauf
schlich ich - auf den Zehen.
Aber meine Schläge
die sind nicht ausgeblieben.

Die Legende

Als im Auftrag von Konstantin und Helena der erste Dom gebaut wurde, mussten vier große, schwere Säulen herbeigeschafft werden. Der Architekt überlegte sich eine List: er erzählte dem Teufel, er baue das größte Gasthaus der Welt; ob er nicht dabei helfen und die vier Säulen hertransportieren könne.

Der Teufel war sofort einverstanden und schleppte jede Woche eine Säule herbei. Als er mit der letzten ankam, bemerkte er, dass der Bischof das Gebäude als Kirche einweihte. Aus Wut und Ärger, dass er hereingelegt worden war, warf er die letzte Säule auf den Dom, verfehlte ihn jedoch knapp, so dass die Säule bis heute vor dem Eingang liegt.